13/2022: Quartiersmanagement Stutensee

Die heilige Lucia von Syrakus

13/2022: Quartiersmanagement Stutensee

13. Dezember: Der Tag der heiligen Lucia von Syrakus
Licht in die Dunkelheit bringen

Lasst uns Licht in dunkle Tage bringen nach dem Vorbild der heiligen Lucia, deren Fest heute auf der Welt vielfach gefeiert wird.
In der Zeit des Julianischen Kalenders (45 v. Chr. bis Einführung des Gregorianischen Kalenders 1582) markiert der 13. Dezember die Wintersonnenwende, den kürzesten und dunkelsten Tag des Jahres: Das Lucia-Fest begrüßt das neu kommende Licht, für die Christen auch Zeichen der Hoffnung auf das Licht der Welt.
Lucia, die Leuchtende, wurde im Jahr 286 in Syrakus/ Sizilien als Kind einer vornehmen Familie geboren. Immer wieder ließ sie den in den Katakomben versteckten Christen Lebensmittel zukommen. Um möglichst viel in den Händen tragen zu können, soll sie sich auf dem Weg durch die unterirdischen Gänge einen Kranz mit Lichtern auf den Kopf gesetzt haben.
Als sie einen nicht christlichen Mann heiraten sollte, weigerte sie sich, wurde beim Kaiser Diokletian, der die Christen unerbittlich verfolgte, verraten. Wie von Agatha prophezeit musste sie zahlreiche Folterungen erleiden: So wurde sie mit siedendem Öl übergossen und ihr wurden die Augen ausgerissen. Die Augen soll sie dem um sie werbenden Mann auf einer Schale haben bringen lassen, da er ihre Augen so sehr geliebt habe. Diokletian ließ sie schließlich – 304 oder 310 – hinrichten.
Lucia wird als Patronin der Blinden, der Bauern, der kranken Kinder, der unfreiwillig Prostituierten, der Glaser, der Kutscher, der Näherinnen, der Notare, der Sattler, der Schneider, der Schreiber, der Türhüter, der Weber und als Schutzpatronin gegen verschiedene Krankheiten wie Augenleiden, Halsschmerzen, Infektionen, Blutfluss und Ruhr verehrt.
Gerade in den Skandinavischen Ländern mit den langen dunklen Nächten wird ihr Tag feierlich begangen: Die älteste Tochter einer Familie stellt die „Luzienbraut“ dar und trägt zu diesem Anlass ein weißes Kleid mit roter Schärpe (Symbol für den Märtyrertod) sowie einen Kerzenkranz auf dem Kopf. In Begleitung von anderen Mädchen zieht die Luzienbraut in einem Umzug durch die Gemeinde. – In Italien feiert man den Tag der heiligen Lucia mit Lichterprozessionen. – In Fürstenfeldbruck sieht man auch heute noch den Brauch des Lichterschwemmens: Gebastelte kleine Schiffchen in Häuserform, die Kerzen tragen, werden bei Einbruch der Dunkelheit in den Fluss gesetzt. Auch Teelichter stellt man ins Fenster, um das Ende der dunklen Tage anzukündigen. Auch Weizengras sät man aus, das als Zeichen neuen Lebens an Weihnachten grün sprießt. Lucia ist die Stadtheilige von Syrakus und Venedig, von Mantua und Toledo. Auch die karibische Insel St. Lucia ist nach ihr benannt. Dort feiert man ihren Gedenktag als gesetzlichen Feiertag.

Lucia ist auch ein Vorbild für unsere ehrenamtliche Tätigkeit:
Menschen in dunklen Tagen zu begleiten zeigt Nähe, Mitmenschlichkeit, gibt Hilfe und Trost.
Freude zu schenken bereichert Empfangende und Gebende.
Bei materieller Not mit offenen Händen und offenen Herzen geben lindert Leid und Besorgnis und macht uns im Innern reich.
Den Nachbarn zu sehen und füreinander da zu sein überwindet Grenzen und Zäune, macht frei.
Andersdenkende zu achten zeigt Humanität.
Nicht nachtragend zu sein verleiht Würde.
Seine eigene Position zu wahren und zu Werten zu stehen vermittelt Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit.
Die ehrenamtlich Tätigen haben großen Anteil daran, Licht und Leben in die Gemeinschaft zu bringen, das Leben miteinander zu feiern.

Bild:
Vicent Macip (1475 – 1550), Procede del convento de santo Domingo, Museo de Bellas Artes de Valencia, España

Kontakt

Dagmar Bellem Quartiersbüro Stutensee
Hauptstr. 93
76297 Stutensee
Tel. 07244 4010-18
dagmar.bellem@karlsruher-stadtmission.de